Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 6/14 - page 5

Fach- und Führungskräfte
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Grafiken: BWTW
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Unternehmensgrößen der teilnehmenden Firmen
.
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Teilnehmende Firmen nach Branchen
.
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Identifizierte Handlungsfelder im Workshop
.
Fördertechnik – zeigten an konkreten
Beispielen, welche Herausforderungen
sie in ihren Unternehmen hatten und
wie sie sich ihnen stellten. Der Genera-
tionswechsel in einer Firma führte zu
einem neuen Führungsstil, als die Firma
des Vaters vom Sohn übernommen wur-
de. „Es ging uns vor allem auch darum,
die mittlere Führungsebene intensiver
einzubeziehen. Wir wollten mehr Trans-
parenz, damit Beteiligung möglich
wird“, sagt ein Geschäftsführer. Füh-
rungsstrategien insbesondere auf mitt-
lerer Ebene wurden hier ebenso bespro-
chen,
wie
das
Führen
von
Mitarbeitergesprächen.
Eine Aufgabe war auch das beziehungs-
lose Nebeneinander zweier Bereiche ei-
ner Firma zu verändern. Die Mitarbeiter
sprachen „von denen da drüben“, er-
zählt Nicole Lehmann. Mehr gegensei-
tiges Verständnis sollte aufgebaut wer-
den. Hier hatten alle Beteiligten eine
gute und zugleich einfach umzusetzen-
de Idee: Jeden Morgen, wenn die Mit-
arbeiter ihren PC einschalteten, stellt
sich ihnen ein anderer Mitarbeiter vor.
Einfach, aber wirkungsvoll. Flankierend
dazu fanden Feste statt und es entstand
ein Band mit Geschichten aus der Firma.
All das zeigte bald Wirkung. Man kennt
sich jetzt besser.
Die Diskussion machte sichtbar, dass
Wertschätzung schon mit kleinen Din-
gen deutlich wird. Auch gesundheitsför-
dernde Aktionen, wie ein regelmäßiger
Obsttag, gehören dazu. Darüber hinaus
ist es für nahezu alle Altersgruppen
sehr wichtig Beruf und Familie in
Einklang bringen zu können. „Wenn in
den Firmen eine Kultur der Offenheit
gelebt wird, ist das für die Beschäf-
tigten von hohem Wert, der sie an die
Firma bindet. Es geht um Verständnis
für betriebliche und familiäre Belange.
Das ist ein Geben und Nehmen“, fasst
Nicole Lehmann die Diskussion zusam-
men.
In dem Workshop setzte ein „Aha-Ef-
fekt“ ein. Unabhängig von den verschie-
densten Branchen, hatten die Firmen-
vertreter ähnliche Themen. Für sie war
es nicht nur interessant, sondern auch
hilfreich gemeinsam über ähnliche The-
men zu sprechen. „Es tat nicht nur gut
sich auszutauschen, sondern es gab
auch Synergieeffekte“, erzählt Nicole
Lehmann. Fazit des Nachmittags ist es
auch, dass die Unternehmen diese Tref-
fen weiterführen wollen. „Wir machen
weiter. Das ist ein wunderbarer Erfolg.
Dieser Workshop hat gezeigt, dass ein
solcher branchenübergreifender Erfah-
rungsaustausch gewinnbringend für al-
le Beteiligten ist. Das ist praktische Ver-
netzung. Eine Win-Win-Situation für die
Firmen“, freut sich Nicole Lehmann.
Das Programm „unternehmensWert
Mensch“ wird vom BMFAS und aus Mit-
teln des Europäischen Sozialfonds (ESF)
in 36 Regionen Deutschlands gefördert
und finanziert. Thüringenweit nahmen
180 kleine und mittelständische Unter-
nehmen daran teil. Mehr als die Hälfte
von ihnen haben weniger als 50 Mitar-
beiter. In Thüringen wird es vom IWT-
Institut der Wirtschaft Thüringens und
dem Bildungswerk der Thüringer Wirt-
schaft e.V. koordiniert und begleitet.
Das Programm geht ab April 2015 in die
nächste Runde. (uz)
Weitere Informationen unter:
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