Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 6/14 - page 44

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Foto: thodonal/fotolia
Jeder achte Euro der gesamten Bruttowertschöpfung Thüringens wurde 2013 in der Gesundheitswirtschaft ver-
dient. Zudem arbeitete rund jeder siebte Thüringer Erwerbstätige im letzten Jahr in dieser Branche und im Hinblick
auf den Wirtschaftsstandort Thüringen kommt ihr – gerade in Krisenzeiten wie der Finanz- und Wirtschaftskrise
– eine stabilisierende und stimulierende Rolle zu. Das sind einige der zentralen Ergebnisse der neuen Studie des
Thüringer ClusterManagements (ThCM), die in Erfurt erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Studie unterstreicht Bedeutung der
Thüringer Gesundheitswirtschaft
Im Auftrag des ThCM untersuchte das
Wirtschaftsforschungsinstitut WifoR
GmbH in den vergangenen Monaten die
wirtschaftliche Bedeutung der Branche
und erstellte in einer detaillierten Stu-
die den „ökomischen Fußabdruck“ der
Thüringer Gesundheitswirtschaft: Vor
allem die industrielle Gesundheitswirt-
schaft, also die Bereiche Medizintech-
nik, Pharmaindustrie und Biotechno-
logie spielen eine zunehmend wichtige
Rolle für die Gesamtentwicklung der
Thüringer Wirtschaft. Im Jahr 2013 im-
portierte die industrielle Gesundheits-
wirtschaft Waren in Höhe von 160 Mil-
lionen Euro. Im selben Jahr wurde mit
rund 900 Millionen Euro mehr als das
Fünffache an Waren exportiert und da-
mit ein deutlicher Außenhandelsüberschuss erzielt.
Um die regionalen Potenziale der Branche bestmög-
lich zu heben, empfehlen die Studienautoren, auch
künftig gezielt jene Teilbereiche der Gesundheitswirt-
schaft zu fördern, die bereits heute zu den wachstums-
starken des Landes zählen. Hierzu gehören neben der
ausgeprägten Life-Science-Landschaft mit ihren zahl-
reichen Unternehmen, Forschungseinrichtungen
sowie mit den durch Bund und Land geförderten
Leuchtturmprojekten vor allem das für die Gesund-
heitswirtschaft relevante Ernährungsgewerbe mit bio-
logischen und funktionellen Lebensmitteln sowie der
Gesundheitstourismus.
Im September 2012 nahm das vom Thüringer Minis-
terium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie initiier-
te ThCM seine Arbeit auf. Angesiedelt bei der LEG
Thüringen, unterstützt das ThCM in enger Abstim-
mung mit den Netzwerken des Frei-
staats die strategisch-konzeptionelle
Entwicklung der Thüringer Zukunfts-
felder. Der Schwerpunkt liegt dabei auf
den Wachstumsfeldern, die im Rahmen
der Studie „Trendatlas Thüringen 2020“
identifiziert wurden, sowie auf den bei-
den Branchen Ernährungsgewerbe und
Logistik. Das ThCM will die effiziente
Kooperation von Forschungseinrichtun-
gen und Unternehmen weiter befördern
sowie tragfähige Netzwerkstrukturen
auf- und ausbauen. Clusterübergreifen-
de Ideen für die Zukunftsthemen Inter-
nationalisierung, Fachkräftesicherung
sowie Standortvermarktung werden ge-
meinsam mit allen Thüringer Akteuren
entwickelt und umgesetzt. (em/tl)
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